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auf der Bundesvertreterversammlung

Über den BHDS

Schützenverband mit besonderem Profil

Schützenwesen in Deutschland ist immaterielles Kulturerbe

Das Schützenwesen ist aus katholischen Bruderschaften entstanden und vielerorts ein wichtiger, historisch gewachsener und lebendiger Teil der regionalen wie lokalen Identität. Es umfasst eine große Anzahl von Bräuchen und Traditionen, die in ganz Deutschland in zahlreichen unterschiedlichen Erscheinungsformen verbreitet sind. Das Schützenwesen hat im Laufe seiner Geschichte immer wieder auf Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert und sich enorm ausdifferenziert. Es gibt vielfältige Maßnahmen zur Weitergabe der Tradition, unterschiedliche Formen der Jugendarbeit und eine aktive Pflege regionaler und europäischer Verbindungen. Bekanntester und wesentlicher Ausdruck des Schützenwesens ist das Schützenfest, das mit vielfältigen örtlich unterschiedlichen Bräuchen einmal im Jahr gefeiert wird.

Über dieses singuläre Ereignis im Jahr hinaus prägen gerade in kleineren Orten die unterschiedlichen ortsbezogenen Bräuche der Schützenvereinigungen das soziale und kulturelle Gemeinschaftsleben, sodass die Schützentradition das ganze Jahr wahrnehmbar ist und gelebt wird.       
Im Dezember 2015 wurde das Schützenwesen in Deutschland in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen (Quelle: UNESCO). EGS Broschüre Immaterielles Kulturerbe

1928 als Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus gegründet; 1936 durch Nationalsozialisten verboten; 1948 Wiedergründung als Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.; 1960 Umbenennung in Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V. Köln). Gemeinnütziger Dachverband für die ganze Schützenfamilie mit rund 400.000 Mitgliedern in rund 1.250 Mitgliedsbruderschaften, -gilden und -vereinen, die sich zu einem im Geiste der Ökumene offenen Verband in der katholischen Kirche in den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier zusammengeschlossen haben. 

Der europäische Einigungsgedanke wird mit der EGS-Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen verfolgt, unter dessen Präsident Prinz Charles-Louis de Merode (Belgien) sich mehr als sechs Millionen Schützen in 14 Ländern auf christlicher Grundlage zum „Schutzgeben“ bekennen.

Erste Schützenbruderschaften, -gilden und -vereine entstanden bereits im Mittelalter. Anfangs wurden sie als Schützen in den Diensten der jeweiligen Landesherren verpflichtet. Von Kaiser Karl dem Großen, der als Herrscher im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation um 800 in Aachen residierte, ist überliefert, dass er Schützen zur Missionierung und Sicherung des Christentums anwarb. Historisch bewiesen ist allerdings nicht, ob der Kaiser auch der Initiator zur späteren Gründung der Karls-Schützengilde von 1198 in Aachen ist. 

Bereits 1139 wurde allerdings schon die älteste im BHDS organisierte Bruderschaft – nämlich die St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Erftstadt-Gymnich urkundlich erwähnt. Gegen Ende des 14. und Beginn des 15. Jahrhunderts etablierten sich in Deutschland zusätzlich zu den ursprünglichen Schützen kirchliche Bruderschaften. Eine Entwicklung, die auf eine aus Flandern kommende Bewegung zurückzuführen ist und insbesondere Werke der christlichen Nächstenliebe propagierte.

Die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung im Bund finden in drei Gremien statt: Bundesvertreterversammlung, Hauptvorstand und Präsidium.

Die Bundesvertreterversammlung ist das höchste meinungsbildende Organ des BHDS. Es setzt sich aus den Mitgliedern des Hauptvorstandes und den Delegierten der Bruderschaften zusammen. Die Bruderschaften haben in der Bundesvertreterversammlung je angefangener 100 gemeldeter Mitglieder eine Stimme. Hauptaufgaben sind u.a. die Beratungen zum Jahresabschluss und Planung des Etats, sowie die Änderung des Statuts und seiner Anhänge. Zur Prüfung des Rechnungswesens bedient sich die Bundesvertreterversammlung zweier gewählter Kassenprüfer.

Der Hauptvorstand setzt sich aus den Bezirksbundesmeistern als Vorsitzenden der Bezirksverbände, dem Präsidium, Bundskönig und Bundesprinz sowie den Diözesanjungschützenmeistern, -präsides, -schießmeistern und -fahnenschwenkermeistern zusammen. Im Hauptvorstand werden wichtige Entscheidungen für die Bundesvertreterversammlung vorbereitet und die entsprechende Stimmungslage der Bruderschaften zu diesen Themenkreisen erfragt. Aufgaben des Hauptvorstandes sind die Wahlen zu den Gremien des Verbandes und die Genehmigung größerer Rechtsgeschäfte des BHDS.

Das Präsidium ist das Leitungsgremium des BHDS. Die unterschiedliche Art der Bestellung der Mitglieder zeigt auf, dass hierbei eine weitgehende gleichverteilte Besetzung innerhalb der Diözesanverbände angestrebt ist und damit alle regionalen Gesichtspunkte ihren Einfluss haben sollen: Der Hochmeister, die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes (Bundesschützenmeister, stellv. Bundesschützenmeister und Bundesschatzmeister), die Vorsitzenden der Ausschüsse und der Bundesschiessmeister werden durch den Hauptvorstand gewählt.
Der Bundesjungschützenmeister, der gleichzeitig dem geschäftsführenden Vorstand angehört, und sein Stellvertreter als Vorsitzende des Bundes der St. Sebastianus Schützenjugend (BdSJ) sind geborene Mitglieder des Präsidiums. Die Diözesanbundesmeister, als Vorsitzende der Diözesanverbände sind durch ihr Amt geborene Mitglieder des Präsidiums. Je Diözesanverband werden bis zu zwei Diözesanvertreter ins Präsidium entsandt, die i.d.R. durch den Diözesanbruderrat bestimmt werden.

Der Bundespräses wird aufgrund der kirchenrechtlichen Bestimmungen, denen der BHDS als katholischer Verband unterliegt, durch den Erzbischof von Köln ernannt. Das Präsidium besorgt alle Angelegenheiten des BHDS, soweit diese nicht dem Hauptvorstand, der Bundesvertreterversammlung oder dem Geschäftsführenden Vorstand vorbehalten sind. Zu den Aufgaben des Präsidiums gehören insbesondere die Aufnahme neuer Mitglieder in den BHDS, die Verleihung von Auszeichnungen des BHDS, die Verleihung von Ehrentiteln des BHDS und die Vergabe von Bundesveranstaltungen.

Der geschäftsführende Vorstand führt im Auftrag des Präsidiums alle verbandlichen Aufgaben des BHDS durch. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben bedienen sich Vorstand und Präsidium der Bundesgeschäftsstelle. Zurzeit sind in der Bundesgeschäftsstelle drei Mitarbeiterinnen tätig, deren Fachvorgesetzte die Leiter der Bundesgeschäftsstelle sind.

Das Präsidium

Karte_Diözesanverband

Der Bund hat sechs Diözesanverbände: Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier.
In den Diözesanverbänden sind die Bezirke und Bruderschaften nach ihrer Bistumszugehörigkeit zusammengefasst. Diese Einteilung ist jedoch nicht streng durchgehalten. Durch regionale Verhältnisse bedingt haben einige Bezirksverbände Bruderschaften aus zwei und mehr Bistümern. Dies ist naturgemäß vor allem in den Grenzregionen zwischen den Bistümern der Fall. Aber auch dort, wo Bruderschaften aus Bistümern dem Bund angehören, in denen kein Diözesanverband des Bundes existiert, weil dies aufgrund der wenigen Bruderschaften nicht sinnvoll erscheint. So sind die Bruderschaften aus dem Gebiet der neuen Bundesländer dem Diözesanverband Paderborn zugeordnet.

Die typische Veranstaltung der Diözesanverbände ist die Standartenübergabe, bei der die Diözesanstandarte an die Bruderschaft des neu ermittelten Diözesankönigs überreicht wird. Diese Bruderschaft ist dann im Sommer Ausrichter des Diözesankönigsfestes, welches zur besonderen Ehrung des Diözesankönigs in seinem Heimatort stattfindet. In den letzten Jahren haben die Diözesanverbände wesentliche Aufgaben im Bereich der Bildungsarbeit übernommen. Neben der schon traditionellen Durchführung der Sachkundeausbildung für angehende Schießleiter werden die Diözesanverbände zukünftig meist in Zusammenarbeit mit den Diözesanverbänden der St. Sebastianus Schützenjugend (BdSJ) die Bildung in religiösen, gesellschaftspolitischen und vereinspraktischen Themenkreisen übernehmen.

Der Diözesanvorstand setzt sich grundsätzlich mit den gleichen Funktionen wie bei den Bezirken zusammen. Eine weitere Fortsetzung der Struktur findet sich im Diözesanbruderrat, der vom Diözesanvorstand und den Bezirksbundesmeistern gebildet wird. In der Diözesanversammlung beraten dann Bruderrat und die Vertreter der Bruderschaften über die anstehenden Themen.

Die flächenmäßig große Ausdehnung des Bistums Münsters hat es erforderlich gemacht, eine weitere Untergliederungsebene einzurichten. Die Landesbezirksverbände Niederrhein, Münster und Oldenburger Münsterland-Hümling bilden somit die Zwischenebene zwischen dem Diözesanverband Münster und den einzelnen Bezirksverbänden.

Jede der momentan rund 1.250 Mitgliedsbruderschaften des BHDS ist in einem der aktuell 108 Bezirksverbände eingegliedert.
Die Grenzen der Bezirksverbände haben sich bei ihrer Gründung vielfach an die katholischen Dekanatsgrenzen anlehnt. Die Bezirksbundesmeister als Vorsitzende bilden die wichtigsten Informationsvermittler zwischen Bund und Bruderschaften. Da viele Bruderschaften an der jährlichen Bundesvertreterversammlung nicht teilnehmen können, sind sie auf die Weitergabe der Informationen durch die Bezirksbundesmeister angewiesen. Der Bezirksverband wird durch den Bezirksvorstand geleitet, dem die typischen Funktionsträger Bezirksbundesmeister, -geschäftsführer, -kassierer, -schießmeister mit den jeweiligen Stellvertretern angehören. Für die geistliche Betreuung und Beratung wird durch die jeweiligen Diözesanbischöfe gemäß den kirchenrechtlichen Regelungen ein Bezirkspräses ernannt.

In den Bezirksverbänden, die nur wenige Mitgliedsbruderschaften aufweisen, gehören die Brudermeister dem Vorstand als geborene Mitglieder an. In den größeren Bezirksverbänden bilden die Brudermeister mit dem Bezirksvorstand den Bruderrat, der damit gleichsam die Mitgliederversammlung bildet.

Die Veranstaltungen, die nahezu in jedem Bezirksverband jährlich stattfinden, sind das Bezirksschützenfest mit Ermittlung des Bezirkskönigs und der Bezirksprinzen und -schülerprinzen, die Bruderratssitzung und der meist in der etwas ruhigeren Winterzeit stattfindende Einkehrtag, bei dem religiöse und auch praxisorientierte Referate der Weiterbildung in den Bruderschaften dienen. Für die Sportschützen steht die Bezirksmeisterschaft als Qualifikation für die Diözesanmeisterschaft auf dem Programm

Zur Klärung von Meinungsverschiedenheiten innerhalb aller Strukturen des Verbandes hat der BHDS ein eigenes Schiedsgericht, dem zum Richteramt befähigte Juristen vorsitzen. Die Abwicklung der Verfahren und Verhandlungen erfolgt nach der Schiedsgerichtsordnung des BHDS.
Mit der Erarbeitung von Regelungen des BHDS-Statutes und der Schiedsgerichtsordnung samt notwendiger Anpassungen befasst sich der Satzungsausschuss. Dem Satzugsausschuss gehören neben den Bundesjustiziaren jeweils ein Vertreter des geschäftsführenden Vorstandes und der Diözesanverbände an.
Die Bundesjustiziare sind die Berater des Präsidiums und des geschäftsführenden Vorstandes. Sie sind auch zuständig für Vertretung des BHDS in waffenrechtlichen Angelegenheiten, insbesondere Gesetzgebungsverfahren. Den Bundesjustiziaren obliegt die Prüfung der Satzungen und Satzungsänderungen der Bruderschaften hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem Statut des BHDS.

Die Ausschüsse haben die in ihr Aufgabengebiet fallenden Angelegenheiten zu behandeln, das Präsidium und den Hauptvorstand zu beraten und diesen Gremien Vorschläge zu unterbreiten. Ein Beschlussrecht steht den Ausschüssen nicht zu.

Folgende Ausschüsse sind nach  §37 Statut des BHDS zu bilden:

Die Ausschüsse bestehen aus mindestens 8 Mitgliedern. Die Vorsitzenden sind die jeweils zuständigen Mitglieder des Präsidiums, die durch den Hauptvorstand gewählt werden. Jeder Diözesanverband entsendet ein Ausschussmitglied seiner Wahl. Vertreter des Bundesjungschützenrat werden in die Ausschüsse entsandt.

Die Verteilung von Aufgaben auf Ausschüsse, ermöglicht effizientes Arbeiten. Alle Handlungen, Beratungsleistungen und Empfehlungen, die in den Ausschüssen erarbeitet werden, sprechen eine gemeinsame unmissverständliche Sprache und haben ein gemeinsames Ziel: den BHDS auch für die Zukunft auf gesunde Füße zu stellen.

Wichtige BHDS-Amtsträger

Hochmeister: Dr. Emanuel Fürst zu Salm Salm (Rhede)
Ehrenbundespräses: Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin)
Bundespräses: Monsignore Robert Kleine (Köln)
Bundesschützenmeister: Emil Vogt (Leverkusen) 
Stv. Bundesschützenmeister: Walter Finke (Borchen)
Stv. Bundesschützenmeister: Wolfgang Genenger (Viersen)
Bundesschatzmeister: Peter-Olaf Hoffmann (Dormagen)
Stv. Bundesschatzmeister: Kunibert Kellermannn (Augustendorf)
Bundesjungschützenmeister: Andreas Tillmann (Geseke)
Stv. Bundesjungschützenmeister: Torsten Bogedain (Borgentreich)
Leiter Bundesgeschäftsstelle: Michael Pfankuch (Leverkusen)
Stv. Leiter Bundesgeschäftsstelle: Stephan Steinert (Leverkusen) 
Bundespressesprecher: Rolf F. Nieborg (Euskirchen)
Bundeskönig 2024/2025: Björn Karow (Königsdorf)

infos

Schützen und Politik

Vornehmlich bei Entscheidungen zum Waffenrecht, erfordert Einflussnahme und Lobbyarbeit im politischen Raum eine lautere Stimme, als ein einzelner Verband sie erheben könnte. Im Kontaktkreis der Schützenverbände in NRW haben sich eine Reihe von Schützenverbänden zusammengeschlossen, um stark und mit einer Stimme auftreten zu können. 
Hierzu gehören neben Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), die Unterverbände des Deutschen Schützenbundes (DSB), Rheinischer Schützenbund (RSB), Westfälischer Schützenbund (WSB), Sauerländer Schützenbund (SSB), Interessengemeinschaft der Düsseldorfer Schützenvereine, und der Oberbergische Schützenbund.

In der Europäischen Gemeinschaft der Historischen Schützen (EGS) arbeiten Verbände mit ähnlicher Zielsetzung aus ganz Europa zusammen. Hier finden sich die historischen Schützenverbände schwerpunktmäßig aus Deutschland, Niederlanden, Belgien, Österreich, Frankreich, Polen aber auch aus den skandinavischen Staaten zusammen. Höhepunkt der Aktivitäten in der EGS bildet das alle drei Jahre stattfindende Europakönigsschiessen.

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Schützen und Kirche

Im regelmäßigen Austausch und Gesprächen mit den Bischöfen der 6 Diözesen widmen wir uns der Vermittlung von Problemen und Anregungen, die sich für unsere Bruderschaften und Bezirke aus dem stetig wachsenden Priestermangel oder dem Verhältnis der Schützenjugend (BdSJ) zum Bund der kath. Jugend (BDKJ) ergeben.
Des Weiteren ist der Bund Mitgliedorganisation der DJK, des katholischen Sportverbandes und der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit, um auch hier im Austausch zu bleiben, Kontakte zu pflegen und Anregungen zu erhalten.