BHDS:Caritative Auszeichnungen
Liebe Schützenfamilie,
aus der Tradition heraus war es immer Aufgabe der Schützenbruderschaften, sich denen zuzuwenden, die dringend der Hilfe bedürfen. Diesen Auftrag haben wir dankenswerterweise auch in die heutige Zeit übertragen und er ist nach wie vor aktuell. Im Jahr 2023 hat sich das Engagement der Schützenbruderschaften wieder deutlich gezeigt. Ich bin sehr stolz auf dieses Engagement und nenne einfach mal ein paar Zahlen:Die kumulierten Geld-Spenden in unserem Verband erbrachten im Jahr 2023 eine Spendensumme von 2.962.589,61 €, also fast drei Millionen €.
An freiwilligen Arbeitsstunden in Sozialprojekten und damit schließe ich die Arbeitsstunden, die in und für die Bruderschaft geleistet wurden aus, kommen wir im Jahr 2023 auf 190.211 Arbeitsstunden. Würde man die Arbeitsstunde mit nur 12,00 € vergüten, ergäbe dies einen Gegenwert von 2.282.532,00 €.
Wir haben im Verband, wenn ich Geldspenden und Arbeitsleistung addiere, in 2023 über 5 Millionen EURO in soziale Projekte investiert. Allen von Euch, die zu diesem super Ergebnis beigetragen haben, gilt meine Hochachtung und mein herzlicher Dank!
Neben Geld- und Arbeitsleistung haben wir aber weitere Standbeine. Durch eine Steigerung der Anzahl von Standplätzen an Schützenhäusern und Privat-Stellplätzen haben wir mittlerweile 66 „Textil-Altkleider-Sammelcontainer“ stehen. Wenn alle mithelfen, könnten es aber noch mehr Container-Standorte geben.
Mit den Erlösen aus diesen Altkleider-Containern unterstützen wir die Palliativ-Arbeit der Malteser.
Wir haben im Jahre 2023 damit einen Erlös von 23.092,00 Euro erzielen können. Den bisher höchsten Erlös für unsere Altkleidersammlung.
In den letzten 13 Jahren haben wir mit unseren Altkleidersammlungen mehr als 1.221 Tonnen Altkleider gesammelt und damit 78.000 Euro für die Palliativarbeit der Malteser erlösen können.
Unser caritatives Engagement konzentriert sich seit dem Jahr 2021 zusätzlich auf die Brillensammelaktion „Brillen-Weltweit“ unter der Trägerschaft des Deutschen Katholischen Blindenwerks. Unter dem Motto „Sehen schenken“ wurden 53.600 gebrauchte und nicht mehr benötigte Brillen gesammelt. Die Brillen werden in Deutschland hochwertig aufgearbeitet und dann den ambulanten Augenkliniken in Afrika zur Versorgung von Bedürftigen weitergegeben. Nach ärztlicher Verordnung erhalten bedürftige Kinder und Erwachsene diese Brillen dann kostenlos. Wie ihr an Sammelkartons kommt und wie das Verfahren abläuft, erklären Euch gerne die Mitglieder des Caritativen Ausschusses.
Damit bin ich dann auch bei einem weiteren caritativen Engagement. Unser internationales Spendenprojekt war bis zu diesem Jahr die Unterstützung zum weiteren Ausbau der Blindenschule in Burkina-Faso. Die Menschen im westlichen Afrika leiden unter der „sogenannten Flussblindheit“, der Onchoszerkose. Auslöser dieser Tropenkrankheit sind Würmer, die von der Kriebelmücke übertragen werden. Die Infektion gefährdet die Augen bis hin zur Blindheit. Leider erblindet jede Minute in Afrika ein Kind.
Das Deutsche Katholische Blindenwerk e.V., im Aufbau mit unserem Verband vergleichbar, hatte sich zur Aufgabe gemacht, blinde Kinder und Jugendliche in einer Schule in Burkina-Faso zu unterrichten und für eine Berufsausbildung fit zu machen, damit der Lebensunterhalt für die Zukunft gesichert ist. Mit unserer weiteren Spende von 10.000,00 € konnten wir auch in diesem Jahr wieder mithelfen, dass die Erweiterung der Schule und die Unterrichtung der blinden Kinder finanziert werden konnte. Diese Projektfinanzierung ist nun abgeschlossen, die Erweiterung der Blindenschule vollzogen und die Blindenschule in Burkina-Faso trägt sich nun selber.
Wir helfen aber weiter und nun in Kamerun. Hier helfen wir beim Aufbau eines neuen Augenzentrums. Dieses Augenzentrum soll zukünftig aufgrund der gestellten Diagnosen, die Versorgung der hilfsbedürftigen Bevölkerung mit Brillen und Sehhilfen sicherstellen.
Wir haben zugesichert zu helfen und ihr wisst es alle, dass kein Versammlungs- oder Bundesfesttermin ohne Spendenaufruf für dieses Projekt, nun stattfindet.
Aus den zahlreichen Zusendungen möchten wir nun Projekte hervorheben und mit der Hochmeisterplakette auszeichnen, die deutlich machen, wie Vielfältig Hilfe sein kann.
Wir beginnen mit einem Projekt der Jungschützen: (Brudermeister Henry Slagmeulen)
Drei nennenswerte Aktionen wurden im Jahre 2023 von den Jungschützen der St. Martinus Schützenbruderschaft Elten durchgeführt:
1. Im Herbst vor Allerheiligen treffen sich die Jungschützen und reinigen auf dem alten Friedhof die Soldatengräber aus beiden Weltkriegen. Hier werden mehr als 50 Arbeitsstunden von der Jungschützengruppe aufgewendet. Erinnerungskultur – gerade in der heutigen Zeit – ist ein richtiges und wichtiges Signal.
2. Einmal im Jahr ist der „Dreckweg-Tag“ in einer gemeinsamen Aktion mit der Bruderschaft und der Bevölkerung von Elten, sind die Jungschützen mit 20 Arbeitsstunden schon seit vielen Jahren am Start. Ein Beitrag zur Erhaltung der Umwelt und der Bewahrung der Schöpfung.
3. Der „Home Run–Spendenlauf“ findet auch schon seit einigen Jahren in Elten statt. Gemeinsam werden die Laufschuhe geschnürt, um etwas zu bewegen. „Wir wollen Euch alle bewegen war das letztjährige Motto - Unternehmen, Vereine, Schulen, Kitas und auch Dich!“ Gemeinsam wurden Spenden für Kinder, Jugendliche und sozialbenachteiligte Menschen in Elten gesammelt. Im Jahr 2023 erbrachte der „Home -Run Spendenlauf“ der Jungschützen 650 Euro für den guten Zweck. Zusätzlich noch eine Spende von 1300 Euro kam aus weiteren kleineren Aktionen der Jungschützen hinzu. Hier wird Hilfeleistung für den „Nächsten“ ganz großgeschrieben.
Wir kommen zum Langzeitprojekt (Brudermeister Hans-Gerd Fritz).
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Köln–Stammheim stellt jedes Jahr eine Spendensumme von 1.875 € zur Verfügung. Diese Spende dient der Gestaltung von „Senioren-Nachmittagen“ im Heimatort oder „Veedel“ wie der Kölner gerne sagt. Diese Nachmittage der Senioren sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil in der örtlichen Gemeinschaft geworden.
Auch an die Kleinsten wird in der Bruderschaft gedacht. Dazu wird jährlich ein Kinderfest mit einem Malwettbewerb ausgerichtet. Dieses Kinderfest und der Malwettbewerb wurden auch zu einem festen Bestandteil im Schützenjahr und wird zusätzlich auch mit weiteren Spenden gefördert. Freiwillige Helfer der Bruderschaft organisieren diese Aktionen und leisten hier tatkräftige Unterstützung. Die Schützenfamilie in Köln-Stammheim kümmert sich um „Jung“ und „Alt“ im Heimatort.
Die Hochmeisterplakette in der Kategorie Einzelprojekt (Brudermeister Harald Zsambok).
Seit dem die Nachbarbruderschaft, die St. Hubertus Schützenbruderschaft Porz-Gremberghoven bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 ihr Vereinsheim mit Schießstand verloren hat, unterstützt die St. Hubertus Schützenbruderschaft Porz-Urbach die Nachbarbruderschaft aktiv, mit vielen Arbeitsstunden, um beim Abriss und jetzt beim Wiederaufbau des Vereinsheims der Gremberghovener Schützen zu helfen.
Ganz selbstverständlich stellt die Urbacher Bruderschaft ihr Vereinsheim und ihren Schießstand zum Training wöchentlich zur Verfügung. 2023 feierten beide Bruderschaften dort gemeinsam das Patronatsfest.
Zum Schützenfest in Gremberghoven stellen die Urbacher Schützen ihnen ihr Festzelt sowie weitere Zelte zur Verfügung und helfen beim Auf- und Abbau. Dies ist Solidarität unter Bruderschaften und aktive Nachbarschaftshilfe, die nun schon im 3. Jahr praktiziert wird.
Wir kommen zur Kategorie Kirche und Bruderschaft (Präsident Wolfgang Toonen).
Von Mai bis Oktober kommen tagtäglich Pilger und Wallfahrtsgruppen nach Kevelaer. Um nur einige zu nennen, es handelt sich um die Motorrad-, Karneval-, Schützen- und Tamilen-Wallfahrten sowie viele gemeldete Wallfahrtspilgergruppen aus ganz Deutschland.
Die St. Antonius Schützengilde Kevelaer leistet hier mit der Schützenfamilie viele freiwillige Arbeitsstunden in der Wallfahrtsbasilika, in dem sie die Wach- und Ordnungsdienste übernehmen sowie alle weiteren anfallenden Arbeiten.
Aufgrund des hohen Aufkommens an Arbeitsstunden, erfolgt dies auch im Wechsel mit den anderen Schützenbruderschaften in Kevelaer.
So helfen sich alle Schützenbruderschaften in Kevelaer schon seit Jahrzehnten, um die Wallfahrtsgemeinde in Kevelaer während der Wallfahrtsaison zu unterstützen.
Darüber hinaus unterstützt die St. Antonius Schützengilde Kevelaer schon seit Jahren den Kirchbauverein finanziell und sendet weitere Hilfsgelder an die ihnen bestens bekannte Ordensschwester Tena in Äthiopien. Ein Engagement, dass auch hier einmal gewürdigt werden soll.
Emil Vogt, Bundesschützenmeister