Bundesvertreterversammlung:„Schützen widersprechen völkischem und nationalistischem Gedankengut der AfD“
Langenfeld. Die Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) wenden sich mit Nachdruck gegen die zunehmenden rechtsextremen Tendenzen in der Gesellschaft. Der Zusammenschluss von 1300 Bruderschaften und Vereinen in Westdeutschland hat in Langenfeld den Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der AfD bestätigt: Wer Mitglied in der AfD ist, kann nicht gleichzeitig einer christlichen Schützenbruderschaft angehören.
Bundesschützenmeister Emil Vogt, Vorsitzender des über 300.000 Mitglieder umfassenden katholischen Verbandes, stellte auf der Bundesvertreterversammlung in Langenfeld-Richrath fest: „Wir sehen mit großer Sorge, dass sich in unserer Gesellschaft radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität. Er glaube daran, so Vogt, dass es in unserem Land viele wache und mutige Menschen gibt, die bereit und in der Lage sind, sich der aufziehenden Gefahr der Rechtsextremen entgegen zu stellen. Wörtlich sagte Vogt: „Aber Demonstrationen alleine reichten nicht.“
Seit 2020 wehrt der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) jegliche Vereinnahmungsversuche der AfD ab, deren Ziel es offensichtlich ist, Traditionsvereine zu unterwandern. Dazu Vogt: „Eine Politik, die Fremdenfeindlichkeit schürt, von Angst gegen Überfremdung lebt, einseitig nationale Interessen betont, ein nationalistisches Kulturverständnis pflegt und Grundfreiheiten in Frage stellt, ist mit einer christlichen Haltung nicht vereinbar.“ Damit schließen sich die Schützen der Haltung der Deutschen Bischofskonferenz an.
Der Hauptvorstand des christlichen Schützenverbandes hatte bereits 2021 beschlossen, dass die gleichzeitige Mitgliedschaft in einer dem BHDS angehörenden Bruderschaft und der Partei „Alternative für Deutschland, in der jungen Alternative oder anderen rechtspopulistischen, rechtsradikalen und rechtsextremen Organisationen“, nicht miteinander vereinbar sind. Dies gelte entsprechend auch für alle Extrempositionen aus dem linken Spektrum.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat am 22. Februar 2024 ihre Position noch einmal bekräftigt. Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!
Vogt betont: „Widerstand gegen Rechtsextremismus braucht mutiges Auftreten auch im Alltag.“ Der Bundesschützenmeister fordert die Schützen auf, eindeutig Stellung zu beziehen, ob am Tresen, an der Werkbank, an der Supermarktkasse: „Da, wo die hasserfüllten Parolen fallen, müssen wir widersprechen!“ Gerade in der heutigen Zeit sollten Schützen selbstbewusst zeigen, dass ihre christlichen Werte auf Miteinander setzen und nicht auf Ausgrenzung. Vogt: „Wo einige Menschen unter dem Deckmantel der Heimatverbundenheit Grenzen abschotten wollen und Fremdenhass schüren, zeigen wir, was Heimat wirklich bedeutet.“
Vogt abschließend: „Respekt, Ehrlichkeit und Toleranz gehen fest einher mit unserem Leitmotiv. Wir sind heimatverbunden – weltoffen – zukunftsorientiert.“